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7. Juni 2018 - Noch bis 30. September 2018 läuft die TullnART - Garten der Künstler mit rund 30 TeilnehmerInnen. Mit einem einzigartigen Konzept hebt sich Cornelia Caufmann ab. Darüber schreibt die Künstlerin:

 

"Die Malerei wurde in der Ausstellungshalle von mir zwei Wochen vor Eröffnung direkt auf die Holz-Oberfläche einer Ausstellungswand mit Kalligraphenpinseln ausgeführt. Am Ende der Ausstellung wird die Wand zerstört. Angeregt durch die von Prof. Franz Josef Radermacher angeführten Zukunftsszenarien, werden AusstellungsbesucherInnen und BürgerInnen aufgefordert, ihre Ideen und Vorschläge zu einer "Welt mit Zukunft" an dieser Wand anzubringen. Ebenso werden bereits bestehende lokale und überregionale Initiativen und Projekte hier platziert."

 

Caufmann 1 500

(c) GIK Cornelia Caufmann

 

Auf die Frage, ob es nicht barbarisch sei, ein Kunstwerk einfach zu zerstören, antwortet Caufmann: "Wenn die Künstlerin zur Barbarin wird, ist so etwas möglich - sozusagen als Teil des Kunstwerks, des Konzeptes. Für mich steht nach wie vor, die Malaktion im Vordergrund. Ich hatte einfach Lust auf Wand und Aktion in einem Riesenraum mit neuen weißen Ausstellungswänden, die noch von niemandem benutzt wurden, als ich die Einladung annahm.

Wenn die Wand am Ende vollkommen mit ernsthaften Visionen und Initiativen zugepinnt ist, können wir von einem Erfolg sprechen!

Das Konzept der reinen Malerei, wie sie auf dieser Wand in der 1. Phase dieses Werks von mir persönlich durchgeführt wurde, ist raum- und themenunabhängig. Durch die Überhängung der Beschreibungen zukunftssichernder Initiativen wird das Werk in der 2. Phase zur "sozialen Plastik", an der sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen dürfen. Insofern erhält die Wand, solange die Ausstellung läuft, eine zusätzliche Ebene der Auseinandersetzung und gewinnt eine andere Form der Nachhaltigkeit und Sensibilisierung, als wenn hier die reine Malerei von Anfang bis zum Ende dastehen würde. Dennoch ist es eine Tatsache, dass bereits eine Zerstörung durch die sukzessive Überhängung der ursprünglichen Malerei auf dieser Wand stattfindet, indem ich sie einem zweiten Zweck überlasse und sozusagen für etwas anderes freigebe. Das ursprüngliche Bild verschwindet und das neue Bild der Wand, das sich uns bis zum Ende der Ausstellung in steter Veränderung bieten wird, wird uns vielleicht Hoffnung geben, dass die Zukunftsszenarien, über die Prof. Radermacher am 18. Juni referieren wird, verhindert werden können - schließlich liegt die Zukunft in unser aller Hand! (=diskutierenswert!)

Das ganze ist ein Experiment und was am Ende tatsächlich mit der Wand passiert, ist eine Sache, die im Augenblick nicht relevant ist.“

 

 

 

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