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Die Messe-Direktorin Johanna Penz veranstaltet auf der kommenden Ausgabe der ART Innsbruck (24. bis 27. Februar 2012) erstmals eine Sonderschau für zeitgenössische russische Kunst. Als Kurator der Ausstellung konnte die Direktorin Hubert Thurnhofer gewinnen, dessen Galerie seit Anfang der 1990er Jahre russische Künstler in Österreich ausstellt. Möglich wurde diese Sonderschau dank der Unterstützung von Alexander Tynkovan, dem es ein großes Anliegen ist, die Kunst seiner Heimat dem Publikum der ART näher zu bringen. Der Kunstmäzen ist Gründer und Inhaber eines der größten russischen Elektronikkonzerne.

Zuletzt zeigte Thurnhofer im April 2010 in seiner Galerie einen repräsentativen Querschnitt russischer Kunst. In Innsbruck wird sich der Kurator auf jene Trends konzentrieren, die das Kunstgeschehen des Landes prägen: klassische Malerei und Skulptur. „Die Leipziger Schule hat vor knapp zehn Jahren wie eine Rakete abgehoben und damit klassische Malerei wieder in den Orbit der Kunst gebracht. Gebannt starren nun alle nach Leipzig und übersehen dabei, dass vor und nach der Wende in ganz Osteuropa die Tradition der Malerei hoch gehalten und weiter entwickelt wurde, egal ob in Sofia, Bukarest, Riga oder Moskau“, lenkt Thurnhofer den Blick des Betrachters auf Kunstwelten, die es noch zu entdecken gilt.

Die zwei Moskauer Kunstakademien – das Surikov-Institut und das Stroganov-Institut – sind bis heute Garanten für hohe Qualität. Hubert Thurnhofer lebte zur Zeit der Perestrojka in Moskau und pflegt bis heute intensive Kontakte zur russischen Kunstszene, insbesondere auch zu den damals erstmals öffentlich gezeigten Underground-Künstlern. 1991-1994 hat er zahlreiche russische Künstler als Artists in Residence nach Österreich eingeladen und damit auch das Fundament seiner Galerie gelegt, die er 1994 gegründet hat. Bis heute ist seine Galerie – der Kunstraum in den Ringstrassen Galerien, mittlerweile die größte Innenstadtgalerie Wiens – für viele Künstler aus Osteuropa die Brücke in den Westen. „Die Moskauer Schule ist natürlich keine homogene Stilrichtung, auch wenn figurative Elemente – so wie in der Leipziger Schule – eine dominante Rolle spielen. Ich sehe die Moskauer Schule vielmehr als Label, das für hohe künstlerische Qualität steht. Und für ein Kunstverständnis, bei dem das handwerkliche Können als selbstverständliche Voraussetzung für den kreativen, künstlerischen Schaffensprozess gesehen wird“, erläutert Thurnhofer das Konzept seiner Auswahl, die er in Innsbruck zeigt.

Moskau wirkt bis heute auf die Kunstszene ganz Russlands und der GUS-Staaten wie ein Magnet. Wer sich im größten Staat der Welt als Künstler behaupten will, muss den Weg über die Metropole gehen. Ein Beispiel dafür ist der aus Pensa stammende Sergej Manzerew, der als Student des Stroganov-Instituts nach Moskau gekommen ist und hier Fuß fassen konnte. Derzeit arbeitet der Künstler, der als Maler wie als Bildhauer gleichermaßen anerkannt ist, an einem Skulpturen-Park in Zelenograd. Die Sonderschau der Kunstmesse ART 2012 zeigt Werke von Manzerew nun erstmals in Innsbruck.

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Bild: Nikolaj Postnikow, "Engel des August 91" - gilt als Symbol für das Ende der Sowjetunion

Weitere Fotos siehe pressetext.at

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